Der Rat der Gemeinde Bad Laer möge beschließen, prüfen und feststellen, wo und in welchem Ausmaß Wegeseitenränder im Gebiet der Gemeinde Bad Laer einer landwirtschaftlichen Nutzen unterzogen worden sind. Diese sollen aufgesucht und dokumentiert werden.
Begründung:
Sich im öffentlichen Eigentum befindliche Flächen wurden möglichweise der privaten landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt und durch Bewirtschaftung beschädigt. Dabei könnten diese Flächen genutzt und ökologisch aufgewertet werden. Deren Aufwertung würde einen Imagegewinn für die Gemeinde bedeuten. Ausdrücklich davon ausgenommen werden müssen jedoch illegal bewirtschaftete Flächen. Diese müssen auch ohne Anrechnung als Ausgleichsfläche wieder aus der Bewirtschaftung herausgenommen und in naturnahen Zustand zurückversetzt werden.
Artenvielfalt erhöhen – Insektensterben stoppen
- Innerörtliche kommunale Grünflächen werden, wo es fachlich sinnvoll ist, durch Ansaat oder Initialpflanzung mit ein- oder mehrjährigen standortheimischen Blühpflanzen versehen.
- Die Flächen sollen frühestens zu einem Zeitpunkt gemäht werden, zu dem die Blütenpflanzen ausgesamt haben, so dass ihre dauerhafte Erhaltung auch ohne Neueinsaat möglich ist. Auf den Einsatz von Mulchmähern ist dabei zu verzichten. Soweit möglich sollen Blüh- bzw. Altgrasstreifen stehen gelassen werden bzw. die Pflege in Teilmahd erfolgen.
- Landwirtschaftlich genutzte kommunale Wegeseitenränder an Feld- und Wirtschaftswegen werden in ihrer Funktion für Naturhaushalt und den Artenschutz revitalisiert. Sie sind künftig entweder – je nach standörtlicher Eignung - mit feldheckentypischen Gehölzen zu bepflanzen, der natürlichen Sukzession zu überlassen oder mit standortheimischen mehrjährigen Blühpflanzen einzusäen.
- Landwirtschaftliche Nutzflächen im kommunalen Eigentum sollen prioritär an ökologisch oder auf andere Weise besonders naturnahe wirtschaftende Betriebe verpachtet werden.
Der Rückgang fast aller Insektenarten nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Die Ursachen hierfür sind weitgehend bekannt: Der Einsatz von Insektiziden, insbesondere der Neonikotinoide, von
Herbiziden, Stickstoffeintrag, Wegfall von Brachen und Umbruch oder Nutzungsintensivierung von Grünland. Das trifft auch alle heimischen Wildbienenarten und Honigbienen, deren Rückgang nicht nur ökologische sondern auch erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen durch deren zurückgehende Bestäubungsleistung in der Landwirtschaft hat. Gesichert ist inzwischen, dass der drastische Rückgang vieler Insektenarten ursächlich für eine ebenfalls stark zurückgehende Vogelpopulation ist. Allein der Brutbestand des Star, Vogel des Jahres 2018 und nach wie vor weit verbreitet, hat in den letzten 12 Jahren bundesweit um rund 2,6 Mio. Brutpaare abgenommen. Viele Studien hierzu zeigen, wie dramatisch die Lage ist und mahnen zur Eile, weil sonst der sogenannte »stumme Frühling« in nur wenigen Jahren Wirklichkeit werden könnte.
Mit freundlichen Grüßen,
Frank Hiltermann
-Gruppenvorsitzender-
CDU-DIE GRÜNEN BAD LAER
Frank Hiltermann
-Gruppenvorsitzender-
Südstraße 1
49196 Bad Laer
Tel. 05424/7996
E-Mail: frank.hiltermann [at] rat.bad-laer.de
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